Entscheidungshilfen in der Gesundheitsversorgung (Decision Aids)

Glossar des DNGK – Entscheidungshilfe

Definition

Medizinische Entscheidungshilfen (engl. Decision Aids) sind Hilfsmittel, die eine Patientin oder einen Patienten dabei unterstützen, auf Grundlage verschiedener Gesichtspunkte eine Entscheidung zu treffen. Sie informieren den Patienten über vorhandene Behandlungsoptionen und Outcomes bei einer umschriebenen Fragestellung und stellen systematisch Vor- und Nachteile der Optionen sowie Risiken und Nutzen gegenüber.

Eine Entscheidungshilfe liefert zum Beispiel Informationen darüber, wie hoch das Risiko von Komplikationen einer Operation ist, welche Alternativen es zu einer Operation gibt oder mit welchen Folgen man leben muss, wenn man eine Operation nicht durchführen lässt.

Entscheidungshilfen können in unterschiedlicher Form vorliegen, wie z. B. als Broschüre, Video oder Computerprogramm.  Meist enthalten sie auch Elemente, die zu einer Klärung persönlicher Werte und Präferenzen beitragen und den Patienten somit beim Gewichten und Abwägen der verschiedenen Behandlungsoptionen unterstützen.

Entscheidungshilfen können dazu beitragen, das entscheidungsrelevante Konsultationsgespräch mit dem Arzt / der Ärztin vorzubereiten, zu ergänzen, zu strukturieren oder zeitlich zu entlasten. Sie sind wesentliche Hilfen für die Partizipative Entscheidungsfindung / das Shared Decision Making (SDM) und zur Förderung der Gesundheitskompetenz.

Evidenzbasierte Patienten- und Gesundheitsinformationen sind wesentliche Bestandteile Medizinischer Entscheidungshilfen.

Quellen zum Schlagwort

Literatur zur Gemeinsamen Entscheidungsfindung